Mittwoch, 2. Oktober 2013

Was uns erwartet und wer „uns“ ist

Reiseziele in Vietnam
Für Ngoc Long Tran wird es ein Besuch zu Hause werden, wenn er am 6. Oktober in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi fliegt. Mit gerade mal neun Jahren kam er nach Deutschland, weil seine Familie sich hier bessere Zukunftschancen für ihn erhoffte. Zukunftschancen – darum geht es auch bei einer Aktion, die es seit über zehn Jahren bei IKEA gibt. Für jedes zwischen dem 11. November und 4. Januar verkaufte Stoffspielzeug spendet die IKEA Foundation einen Euro für Bildungsprojekte von UNICEF und Save the Children. Damit sollen die Bildungs- und somit Zukunftschancen von Kindern in ihren Heimatländern verbessert werden, damit sie nicht auswandern müssen wie einst Long. Zusammen mit Dalina Tischler und Melanie Kallen wird er Projekte von Save the Children im nordvietnamesischen Bergland sowie die großen Städten Hanoi und Ho Chi Minh Stadt besuchen. Alle drei werden – soweit es die Technik zulässt – täglich darüber bloggen. Warum fahren gerade diese IKEA Mitarbeiter nach Vietnam?

Long, Dalina und Melanie
Long arbeitet bei IKEA Mannheim bei ComIn (das sind die Leute, die unter anderem die Wohnbeispiele planen und aufbauen). Er hat dort im Rahmen eines Azubi-Projektes die Stofftieraktion so gut unterstützt, dass in Mannheim mehr Stoffspielzeuge als in jedem anderen verkauft wurden. Basis für Mannheim waren die Aktivitäten des Kieler IKEA im Jahr zuvor, wo Dalina Teil der Projektgruppe war. Die 22-jährige half mit, den Stofftierumsatz um 66 Prozent zu steigern und arbeitet heute bei IKEA in Hamburg-Schnelsen. Melanie arbeitet in Kaarst in der Abteilung für Dekoration, Bilder und Rahmen. Sie hat zwar nichts mit Stofftieren zu tun, doch in ihrer Abteilung werden die UNICEF Grußkarten verkauft. Und kein IKEA Haus verkauft mehr Karten als das kleinste in Deutschland, als Kaarst. Als Ansporn und Dankeschön für ihre herausragenden Erfolge werden sie nun schauen, was mit den Früchten ihrer Arbeit vor Ort erreicht wird.
Außerdem dabei: Katharina Krokowski und Lasse Künzer von Save the Children Deutschland, Kai Hartmann  (Ansprechpartner für die Kooperationspartner UNICEF und Save the Children in der IKEA Zentrale) sowie vier IKEA Kolleginnen aus Russland, die mit uns gemeinsam in Vietnam sein werden.

Wir werden mit vielen Leuten Gespräche führen: mit Kindern, mit Lehrern, Eltern, Behörden. Gibt es Fragen, die wir von Euch mitnehmen sollen? Wir können dann vor Ort versuchen, Antworten für Euch zu bekommen. Schreibt uns Eure Fragen in die Kommentare.


Der Reiseplan

  • Flug nach Hanoi, der Hauptstadt von Vietnam (1).
  • Dann geht es weiter mit dem Nachtzug in den Norden bis fast an die Grenze nach China (2). In diesen abgelegenen Gebieten von Vietnam sind viele Kinder früher nicht gerne zur Schule gegangen. Sie kannten nur ihre lokalen Dialekte (oder Sprachen ihrer Volksgruppe), haben aber nicht Vietnamesisch gesprochen. Vietnamesisch ist jedoch die offizielle Schulsprache. So konnten sie dem Unterricht nicht folgen, weil sie die Lehrer nicht verstanden.
  • Muttersprachlicher Unterricht in Vietnam
    Besuch von Schulen im Bergland rund um Bao Yen. 2009 hat Save the Children ein Projekt mit Hilfe der IKEA Foundation ins Leben gerufen, um einen neuen, praxisbezogenen Unterricht für Kinder ethnischer Minderheiten anzubieten. Davon profitieren 28.000 Schüler in 86 Grundschulen in drei nördlichen Provinzen. Im Projekt wird parallel Vietnamesisch gelehrt. In einigen Schulen konnten zusätzliche Assistenten angestellt werden, die den Kindern in ihrer eigenen Sprache die Unterrichtsstunde erklärten. Grundschüler von ethnischen Gruppen haben gemeinsam mit ihren Lehrern eigene Bücher entwickelt, die mit ihren Worten, Zeichnungen oder Skizzen ihr eigenes Alltagsleben beschreiben.
  • Zurück mit dem Nachtzug nach Hanoi und weiter mit dem Flugzeug in den Süden, nach Ho Chi Minh Stadt, ehemals Saigon (3). Dort werden wir Projekte für Waisenkinder sehen, die nicht unmittelbar von der Stofftieraktion profitieren, aber dennoch wichtig sind.
  • Flug zurück nach Deutschland.
Geschrieben von: Kai Hartmann




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